Das Bauernjahr

Das Berufsbild des Bauern hat sich in den vergangenen Jahrhunderten stark gewandelt. Aber egal ob damals noch überwiegend händisch gearbeitet wurde und heute Maschinen das Tun unterstützen, der Jahreskreis des Bauernstandes war und ist noch immer stark geprägt von den der Natur. Was auf dem Hof, im Wald und Feld zu tun war und ist, das bestimmt häufig das Wetter und die Beschaffenheit von Mutter Erde.

Grund genug, um das Bauernjahr beim Zeggern 2018 einmal genauer zu betrachten. Niemand geringerer als Ernst Zwanzleitner, bekannt vom ORF-Steiermark, hat im Stil seines berühmten Bauernkalenders vier besondere Gegebenheiten der Landwirtschaft „wias früher amol war“/anno dazumal live auf der Zeggernbühne präsentiert.

Mit alten Geräten wurden die Szenen dargestellt und vom Männersextett Gestern & Heut‘ und der Steirischen Vielfalt musikalisch umrahmt.

Dos Bauernjahr beim Zeggern

„Greanfuatta orbeiten“

Wenn der Frühsommer ins Land gezogen war, dann begann das „Greanfuatta orbeiten“. Mit Sense, Wetzstein und Rechen ist die bäuerliche Familie ausgerückt, um noch rechtzeitig vor dem nahenden Wetterumschwung das so wichtige und nahrhafte Futtermittel für die Tiere zum Hof zu bringen.

„Hoanzlbock orbeiten“

Eher im Winter, wenn die Arbeit draußen am Feld und im Stall ruhiger geworden ist, hat sich der Bauer oder der Knecht am Hof mit dem „Hoanzlbock“ daran gemacht, die beanspruchten Werkzeuge wieder zu reparieren und einsatztauglich zu machen.

„Die Feldjaus’n“

Zeit war damals wie heute schon kostbar und um keine zu verlieren war es liebgewordene Tradition, dass sich alle, die am Feld mitgeholfen haben, gemeinsam zur „Feldjaus’n“ zusammengesetzt haben, um sich für die harte Arbeit unter der sengenden Sonne kurz zu stärken.

„Das Krautschab’n“

Der Herbst war und ist mit dem Einbringen der Ernte eine geschäftige Zeit. Besonders war dabei das „Krautschab’n. Man hat sich hingesetzt in der alten Bauernstube mit dem Bottich und darauf hat man die Schab’n gelegt. Mit Kraft und Geschwindigkeit hat man dann die Krautköpfe schwungvoll über die Schneid gehobelt und fein geschnitten. Dann hat man das Kraut „abgemacht“ und zum Durchziehen hat man alles luftdicht abgedeckt und einen schweren Stein auf den Holzbottich gelegt. Und dann hat man gewartet und gewartet – ja, Zeit hat man damals noch mehr gehabt.

Die gestickten Wandbilder vom Bauernjahr, die früher in jeder Stub’n der alten Bauernhäuser hingen, zeigen die Arbeit im bäuerlichen Jahreskreis, sie erinnern uns aber damals wie heute daran, dass Feiern und ERNTE-DANK auch dazu gehören.